Die Atemschutzgeräte sollen die Geräteträger vor allen bekannten und auch unbekannten Umwelteinflüssen schützen, welche über den Mund, die Augen oder die Nase aufgenommen werden könnten. Für die Brandbekämpfung ist das Atemschutzgerät ein wesentlicher Bestandteil zum Eigenschutz der Einsatzkraft. Die Feuerwehr Mundelsheim führt auf dem HLF 20/16 insgesamt 4 Atemschutzgerät mit und auf dem LF 8 insgesamt 6 Stück.
Die Atemschutzgeräte bestehen aus einer Grundplatte, einer Atemluftflasche, einer Totmanneinrichtung und einem Druckmanometer. Zusätzlich sind bei der Feuerwehr Mundelsheim an den Geräten noch je ein Rettungsmesser sowie eine Brandfluchthaube befestigt.
Grundplatte
Auf der Grundplatte des Atemschutzgerätes wird mit einem Spannband dieAtemluftflasche befestigt. Ebenfalls ist auf der Grundplatte ein Anschlussstutzen für die Atemluftflasche, sowie auch ein Druckminderer verbaut. Der Druckminderer reduziert den in der Flasche anstehenden Druck von 300 bar auf 5 bis 8 bar (abhängig vom Gerätetyp). Anschließend kann die Luft über einen Lungenautomaten und die Maske an die Einsatzkräfte abgegeben werden. Die Grundplatte wird mit einem gepolsterten Tragegestellt von den Einsatzkräften im Einsatz getragen. Dazu gibt zwei Schultergurte, sowie ein Beckengurt, welche fest anliegen müssen. Diese sind aus einem schwer entflammbaren Material hergestellt.
Atemschutzmaske
Die Atemschutzmaske ist für die Einsatzkräfte eine Schutzmaske, welche sie primär vor den Atemgifte schützt. Sie wird durch die Einsatzkraft mit einer Gummibebänderung fest an den Kopf geschnallt, sodass keine Atemgifte in den Mund oder die Nase gelangen können. Durch ein großes Sichtfenster im Augenbereich kann die Einsatzkraft jederzeit sehen, was um sie herum passiert. Jedoch ist die Sicht durch das Fenster auch eingeschränkt. Im unteren Bereich bestitz sie einen Anschluss für den Lungenautomaten, über welchen die Luft aus der Atemluftflasche zugeführt wird oder ein Filter angeschlossen werden kann. Es wird dabei zwischen Normaldruck- oder Überdruckmasken unterschieden.
Atemluftflasche
Die Atemluftflasche ist ein unter 300 bar stehender Druckgasbehälter. Darin befindet sich komprimierte Atemluft, welche der Einsatzkraft im Einsatz zur Verfügung steht. Eine Standard Atemluftflasche aus Stahl hat ein Volumen von ca. 6 Liter und eine Flasche aus Composit 6,8 Liter. Durch die auf 300 bar komprimierte Luft ergibt sich daraus ein Luftvorrat von ca. 1.800 l. Heutzutage kommen fast nur noch Compositflaschen zum Einsatz, da dieser leichter sind und einen höheren Luftvorrat mitbringen, wie die Stahlflaschen.
Druckmanometer
An jedem Atemschutzgerät ist ein Manometer montiert, über welches sich der aktuelle Luftdruck in der Flasche ablesen lässt. Um bei einer zu Neige gehenden Flasche rechtzeitig gewarnt zu sein, gibt es eine akustische Warneinrichtung, die bei einem Restdruck von 50 bis 60 bar ein Pfeifsignal von sich gibt. Diese Signal ist kein Rückzugssignal, da der Rückweg je nach den örtlichen Gegebenheiten auch länger dauern kann, wie Restdruck in der Flasche vorhanden ist. Aus diesem Grund ist die Atemschutzüberwachung auch extrem wichtig. Diese dokumentiert durch regelmäßige Druckabfragen bei den eingesetzten Atemschutztrupps, deren Einsatz und übernimmt unterstützend auch die Berechnung des für den Rückweg nötigen Restdrucks.
Totmanneinrichtung
Die Totmanneinrichtung wird umgangssprachlich auch Totmannmelder oder Totmannwarner genannt. Sie ist dazu da, auf eine nicht mehr handlungsfähigen Einsatzkraft im Atemschutzeinsatz hinzuweisen. Jeder Atemschutzgeräteträger und jede Atemschutzgeräteträgerin trägt diesen fest am Atemschutzgerät bei sich. Sobald man in den Einsatz geht, wird der Sicherungsstift abgezogen und die Einrichtung scharf geschalten. Sobald sich eine Einsatzkraft 15-20 Sekunden nicht mehr bewegt, gibt diese Einrichtung ein Voralarm von sich. Sollte die Einsatzkraft sich dann immer noch nicht bewegen, wir der ca. 100 dB laute Hauptalarm ausgelöst. Somit ist eine einfache Lokalisierung der Einsatzkraft durch die weiteren Einsatzkräfte möglich. Der Alarm lässt sich auch händisch auslösen, sollte man an seiner aktuellen Position gefangen sein und sich nicht mehr selbst befreien können.
Brandfluchthaube
An jedem Atemschutzgerät der Feuerwehr Mundelsheim ist eine Brandfluchthaube angebracht. Diese wird eingesetzt, wenn Personen, welche sich in einem rauchfreien Bereich befinden, durch einen verrauchten Bereich zu retten. Dazu wird die Brandfluchthaube den Personen über den Kopf gezogen und anschließend fixiert. Durch einen Filter können die Personen dann auch im verrauchten Bereich atmen und können durch ein Sichtfenster schauen.
Die Brandfluchthaube kann im Notfall, wie zum Beispiel dem Ausfall eines Atemschutzgerätes auch für die eigenen Kräfte zum sicheren Rückzug aus dem Gebäude genutzt werden.