Hauptübung der Einsatzabteilung 2019

Ein Gebäudebrand, welcher durch Handwerksarbeiten am Dach des Freibadgebäudes ausgelöst wurde, so zumindest wurde die Lage der diesjährigen Hauptübung der Feuerwehr Mundelsheim am 26.10. angenommen. Neben einem verletzten Arbeiter, welcher von einer Leiter vor dem Gebäude gestürzt war, wurden noch zwei weitere Handwerker im Inneren des Gebäudes vermisst. Diese konnten sich aufgrund des Rauchs nicht mehr selbst ins Freie retten.
Kommandant Thomas Giepen konnte dazu rund 100 Gäste aus Mundelsheim und Umgebung, sowie Vertreter der Presse im Freibad willkommen heißen.

Knapp fünf Minuten nach der Alarmierung der Einsatzkräfte erreichte das erste Fahrzeug, das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, HLF 20, die Einsatzstelle. Der Gruppenführer ging gemeinsam mit dem Melder, welcher an diesem Tag der Mundelsheimer Pfarrer Christopher Reichert war, zur Erkundung der Lage vor.
Währenddessen machte sich ein Trupp bereits auf zur Versorgung des verletzten Arbeiters vor dem Gebäude. Die restliche Mannschaft baute zeitgleich die Wasserversorgung sowie das erste Rohr zum Vorgehen zur Menschenrettung und Brandbekämpfung auf.

Diese Aufgabe übernahm der Angriffstrupp, welcher sich bereits auf der Anfahrt mit den Atemschutzgeräten ausgerüstet hatte. Zügig gingen die Einsatzkräfte ins Gebäude vor. Bereits nach kurzer Zeit konnte die erste Person erfolgreich gerettet werden. Ein weiterer Atemschutztrupp, welcher vom zweiten Löschfahrzeug gestellt wurde, unterstützte anschließend bei der weiteren Rettung der zweiten vermissten Person sowie der Brandbekämpfung.

Gleichzeitig wurde der verletzte Arbeiter vor dem Gebäude unter der Leiter befreit und mit Hilfe einer Schaufeltrage auf die Schleifkorbtrage, in der bereits eine Vakuummatratze vorbereitet lag umgelagert. Da aufgrund des Sturzes eine Wirbelsäulenverletzung nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde diese Methode zur Rettung des Arbeiters gewählt. Mit der Vakuummatratze ist ein sehr schonender Transport von verletzten Personen, ohne die Wirbelsäule zu bewegen möglich.
Die zwei aus dem Gebäude geretteten Personen wurden ebenfalls durch die Feuerwehr erstversorgt.

Nachdem alle vermissten Personen aus dem Gebäude gerettet waren und der Brand erfolgreich gelöscht war wurde den Zuschauern die Chance geboten einmal einen Blick durch die Wärmebildkamera zu werfen. Im Rauch waren eine Person und eine Wärmequelle, welche mit dem bloßen Auge nicht sichtbar waren. Diese wurden mit der Wärmebildkamera allerdings ohne Probleme sichtbar. Das Angebot wurde von vielen Zuschauern gerne angenommen. Anschließend wurde das Gebäude mit Hilfe eines Hochdrucklüfters belüftet.

Pfarrer Christopher Reichert sprach vor den Zuschauern und Feuerwehrkameraden über seine Erlebnisse als Melder während der Übung. Er berichtet, dass er es interessant fand, wie automatisch alles abläuft und wie jeder weiß was er wann zu tun hat. Besonders faszinierend findet er die Wärmebildkamera, welche der Feuerwehr eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten und die Möglichkeit “durch den Rauch zu blicken” gibt.

Zum Abschluss überreichte er noch eine Kiste Getränke als Dankeschön für die Einladung, was ihn sehr gefreut hat. Dabei betonte er jedoch, mit einem Augenzwinkern, dass diese nur ein Geschenk sei und kein Einstand.