Einsatzdetails
Einsatzart: H0 – Hilfeleistung 0
Datum: 19. Mai 2022, 19:16 Uhr
Alarmierung: Große Schleife
Einsatzkräfte: 40 Mann/ Frau
Einsatzfahrzeuge: LF 8, MTW, HLF 20/16
Einsatzstelle: Mundelsheim
Weitere Einheiten: Feuerwehr Freiberg, Feuerwehr Ingersheim, Feuerwehr Marbach, Feuerwehr Pleidelsheim, Feuerwehr Remseck, Feuerwehr Steinheim, Feuerwehr Walheim, Kreisbrandmeister, Leitender Notarzt, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, Polizei, Rettungsdienst

Einsatzbericht:

Ein schweres Gewitter zusammen mit Hagel und starken Regenfällen, sorgte am Donnerstag, den 19.05.2022 für zahlreiche Einsätze im Ortsgebiet gemeinsam mit vielen anderen Feuerwehren. Um 19:16 Uhr wurde die kleine Schleife der Feuerwehr Mundelsheim auf die L1115 zwischen der Autobahnanschlussstelle Mundelsheim und Ottmarsheim alarmiert. Da die Straße überschwemmt sein sollte, wurde die Feuerwehr zu Kontrolle dieser alarmiert. Bereits um 19:18 Uhr erfolgte der Vollalarm für die Feuerwehr Mundelsheim aufgrund weiterer Notrufe über vollgelaufene Keller in Mundelsheim.

Bei der Anfahrt auf die L1115 kamen der Besatzung des HLF 20/16 bereits starke Wassermassen mit Geröll und Mülleimer entgegen, sodass ein vorankommen teilweise gar nicht möglich war. Nachdem die L1115 dann erreicht war, traf auch die Polizei an der Anschlusssstelle ein und übernahm die Absperrung der Straße. Von Ottmarsheim kommend hatte bereits ein Krankentransportwagen die Straße gesperrt. Da im Bereich der Landstraße keine weitere Tätigkeit für die Fahrzeugbesatzung möglich war, wurde wieder das Ortsgebiet angefahren, um die hier zahlreich aufgelaufenen Einsatzstellen abzuarbeiten.

Währenddessen hatten sich bereits mehrere Mundelsheimer Bürgerinnen und Bürger wegen vollgelaufener Keller auf der Leitstelle Ludwigsburg gemeldet. Aus diesem Grund erfolgte sehr zeitnah der Alarm des Hochwasserzuges der Feuerwehr Remseck, bestehend aus einem Führungsfahrzeug, einem Wechselladerfahrzeug mit dem vom Landkreis beschafften AB-Hochwasser, sowie einem Löschfahrzeug. Ebenfalls wurden die Führungsgruppe der Feuerwehr Marbach, der stellvertretenden Kreisbrandmeister, sowie die Feuerwehren Pleidelsheim, Steinheim und Ingersheim zum Feuerwehrhaus alarmiert.

Nachdem ein Überblick über die einzelnen Einsatzstellen bestand, wurden den Einheiten die Einsatzorte zugeteilt und das Freiräumen von Schachteinläufen, das Auspumpen von Kellern und auch die Verkehrsabsicherung durch die Einsatzkräfte übernommen. Im Feuerwehrhaus wurde die Einsatzleitung aufgebaut und nach kurzer Zeit die Drohnengruppe der Feurwehr Walheim alarmiert. Durch die eingesetzte Drohne konnte sich die Einsatzleitung einen Überblick über das Schadensausmaß im Ort verschaffen.

Bei einem vollgelaufenen Keller wurde auch der Zählerschrank geflutet, weshalb dieser anfing zu rauchen. Der Strom in der gesamten Straße wurde daraufhin vom Energieversorger abgestellt, sodass keine Gefahr für die Einsatzkräfte bestand. Anschließend wurde auch hier der Keller ausgepumpt.

Zur Sicherstellung des Grundschutzes in Mundelsheim wurde dann noch zusätzlich ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Walheim alarmiert. Ebenfalls wurden der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, sowie der Leitende Notarzt alarmiert. Diese verschafften sich vor Ort ein Bild über die Lage, konnte dann aber zeitnah wieder abrücken. Zusätzlich war mittlerweile auch die Straßenmeisterei mit Radlader und Traktoren , sowie auch einige private Bauunternehmen mit Maschinen eingetroffen, um die Straßen vom gröbsten Schlamm und Geröll zu befreien. Gleichzeitig wurde im Feuerwehrhaus bereits die Versorgung der eingesetzten Kräfte durch die Feuerwehr Pleidelsheim sowie Mundelsheimer Kameraden organisiert. So konnten sich hier immer wieder Einsatzkräfte stärken und für eine Zeit lang ausruhen.

Nachdem gegen 22:30 Uhr die meisten Einsatzstellen abgearbeitet waren, zeichnete sich durch den Wetterbericht ein weiterer Starkregen gegen 23:30/ 0:00 Uhr ab. Aus diesem Grund entschied sich die Einsatzleitung dazu, einen Schutzwall mit dem Beaver-System, am Ortseingang von der Autobahn kommend zu errichten. Hierzu wurde noch ein zusätzliches Löschfahrzeug der Feuerwehr Freiberg alarmiert, damit die seit Einsatzbeginn eingesetzten Kräfte wieder Kraft sammeln konnten und das Equipment gereinigt werden konnte. Ebenfalls wurde auch ein weiterer Zug der Feuerwehr Remseck mit weiteren Elementen des Beaver-Systemes alarmiert, um im Ort selbst einen weiteren Wall zu errichten. Da sich kurz nach dem Eintreffen des zweiten Zuges abzeichnete, dass der starke Regen in Mundelsheim ausbleibt, musste dieser jedoch nicht zum Einsatz kommen.

Somit war für die meisten Einsatzkräfte gegen 0:00 Uhr Einsatzende. Jedoch galt es noch das Beaver-System am Ortseingang wieder abzubauen, was sich bis tief in die Nacht hineinzog. Gegen 3:00 Uhr war dies dann auch geschafft und die letzten Einsatzkräfte konnten bis 3:30 Uhr an ihren Standort zurückkehren.

Was sich bei diesem anstrengenden und kräftezehrenden Einsatz gezeigt hat, war die gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren im Landkreis Ludwigsburg, sowie auch die gute Ausrüstung, welche den Feuerwehren durch die Gemeinden und den Landkreis zur Verfügung gestellt wird. Aber auch die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung für Nachbarn sowie Mitbürgerinnen und Mitbürger war überwältigend und zeigt den engen Zusammenhalt der Mundelsheimer Bevölkerung.

Zu Spitzenzeiten waren über 130 Einsatzkräfte von insgesamt acht Feuerwehren in Mundelsheim im Einsatz. Hier nochmals ein riesiges Dankeschön an alle eingesetzten Kräfte, sowie auch die Bevölkerung für die tatkräftige Unterstützung. Glücklicherweise wurde bei diesem Einsatz nur ein Feuerwehrmann leicht verletzt.

Bilder: Süddeutsche Mediengesellschaft, Feuerwehr Mundelsheim